Ampelphase 1: 6 Architekten / 6 Positionen

Weltweit existieren etwa 2 Milliarden Exemplare. Haushühner leben durchschnittlich 7-8 Jahre lang. Nach dem 2. Lebensjahr nimmt die Legeleistung merklich ab. Das gallus gallus domesticus lebt wie der Homo Sapiens bevorzugt in einem gefestigten sozialen Verbund, möglichst in einem Haus mit großem Garten. Im Hühnerhaus wird neben Legezimmern auch ein Pluster- und Kornerzimmer benötigt. Zum Eierlegen bevorzugt das Huhn abgedunkelte Räumlichkeiten.

Im Vergleich zum Haus für Menschen ist das Hühnerhaus im M 1:7 skaliert worden. Da sich Hühner mit Vorliebe im Garten aufhalten, wurde das Haus aufgeständert. Es kann somit Schutz vor Niederschlag oder zu viel Sonne geboten werden. Außerdem steht den Bewohnern das kleine Garten-grundstück in vollem Umfang für ihre Lieblings-beschäftigung zur Verfügung: Herumlaufen und Scharren. Die zentrale Erschließung ist mittig im Haus angeordnet. Über eine zentrale einläufige Treppe werden die beiden Obergeschosse erreicht. Die Brutstätten befinden sich ganz oben im 2. OG, darunter liegt der allgemeine Aufenthaltsbereich.

Die Besonderheit dieses Hauses liegt nicht darin, dass Grundriss und Schnitt fast identisch sind, sondern die aus der Außenhülle herausstehenden unterschiedlichen Äste. Auf diesen kann in angemessener Höhe sicher geschlafen werden.

Die Landhühner aus Vielbrunn i. Odw. sind besonders agil und fliegen gerne Kurzstrecken, wenn sie sich an Ihr Urlaubsdomizil gewöhnt haben. Gewohnheits-tiere sind sie ohnehin. Das gilt fürs pünktliche Aufstehen genauso wie für das tägliche Eierlegen, gegessen wird allerdings meist zwischendurch. Das Selbstbewusstsein von Hühnern ist erstaunlich hoch. Sie wissen vermutlich, dass sie allein durch Ihre Gegenwart den Menschen wieder näher zu seinem natürlichen Ursprung bringen konnen.